Mit zunehmender Verbreitung und wachsender Funktionalität redaktioneller Systeme ist auch die Aussagekraft ihrer Bezeichnungen irgendwann nicht mehr ausreichend. Es braucht neue Namen zur Abgrenzung der Systeme hinsichtlich ihrer wachsenden Komplexität und der weiter entwickelten Technologien.

Erste Anfänge

Als ich 1999 zum ersten Mal mit einer datenbank-gestützten Software zur Verwaltung von Textbausteinen in Berührung kam, konnte man diese Software noch nicht guten Gewissens als Redaktionssystem im heutigen Sinne bezeichnen.

Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere noch an Namen wie PageMaker, Ventura Publisher, QuarkXPress oder Quick Silver. Diese Programme werden als Desktop Publishing-Systeme bezeichnet und waren damals der Standard zur Erstellung technischer Dokumentationen. Redaktionssysteme, wie wir sie heute kennen, steckten zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen.

Aus „Redaktionssystem“ wird „CMS“

Doch die Entwicklung der Redaktionssysteme schritt in den nächsten Jahren rasant voran, denn ihre  Vorteile lagen auf der Hand. Als „Redaktionssystem” bezeichnete man jedoch lange Zeit jegliche datenbank-gestützte Software für Texterstellung und -verwaltung – unabhängig davon, ob ihr  Einsatzbereich das Marketing, ein Verlag oder die Technische Redaktion war.

Mit der zunehmenden Vielfalt spezieller Systeme für die Erstellung technischer Dokumentationen wurde es jedoch notwendig, diese Art von Redaktionssystemen einem neuen Oberbegriff unterzuordnen. Sie wurden daher später als CMS – Content Management System – bezeichnet.

Aus „CMS“ wird „CCMS“

Aber auch die Benennung „CMS“ führte irgendwann zu einem neuen Problem: Es bestand Verwechselungsgefahr mit jenen CMS, die vorrangig zur Erstellung und Pflege von Webseiten genutzt werden.

Zur Abgrenzung von den Web-CMS etabliert sich daher zunehmend die Benennung „CCMS“ für die heutigen Redaktionssysteme. Das zusätzliche „C“ steht für „Component“ und bezieht sich auf die spezifische Technologie dieser Systeme, welche durch Klassifizierung, Filterung und ähnliche Funktionen ein effizientes Variantenmanagement ermöglicht.

Aus „CCMS“ wird – was?

Die Entwicklung der Redaktionssysteme ist vermutlich noch lange nicht abgeschlossen und man kann gespannt sein, was die Anbieter sich auch zukünftig alles einfallen lassen.

Damit ist es wahrscheinlich, dass die Bezeichnung „CCMS“ irgendwann ebenfalls nicht mehr ausreicht und es wieder eine neue, passendere geben wird.