Im Rahmen der zweimal jährlich stattfindenden Veranstaltung „Systemtag – Automatisierte Aufgaben und Prozesse in der Technischen Redaktion“ war am 12.05.2022 die Firma STAR AG mit dem Thema „Semantisches Informationsmanagement“ zu Gast bei tecteam.

Neue Anforderungen an die Technische Dokumentation

Herr Gutknecht und Herr von Lepel präsentierten die neuen Anforderungen an die Technische Dokumentation, welche durch die zunehmende Digitalisierung hervorgerufen werden.

Grundsätzlich gibt es zwei Ansätze, diese Aufgaben zu bewältigen: Erstens CCMS mit einer relationalen Datenbank und Metadaten, die den Inhalt von Informationseinheiten beschreiben. Metadaten bedeuten jedoch manuellen Aufwand und bei der Klassifikation passieren leicht Fehler. Aufgrund der typischen Modulgrößen in diesen Systemen und dem Aufwand für submodulares Filtern ist die Wiederverwendungsrate oft nicht optimal. Zweitens gibt es CCMS mit einer semantischen Graphdatenbank, die ohne Metadaten auskommen, sehr viel feingranularer ansetzen und daher die höchstmögliche Wiederverwendung von Inhalten ermöglichen. Mit GRIPS wurde ein solches System vorgestellt.

Fehlende Vernetzung von Systemen

Das Ziel, Daten maschineninterpretierbar zu machen, stellt neue Anforderungen an die Art und Qualität der Daten. Problematisch ist in diesem Zusammenhang häufig immer noch die fehlende Vernetzung von Systemen der Unternehmensinfrastruktur.

Doch mit dem inhaltssemantischen Ansatz und einer KI-basierten Technologie kann diese fehlende Vernetzung durch redaktionelle Arbeit aufgefangen und in einen großen Zusatznutzen umgewandelt werden. Durch das „Semantifizieren“ von Inhalten und das Verlinken einzelner identifizierter semantischer Objekte (Werkzeuge, Wartungsintervalle, Messwerte usw.) in die entsprechenden Informationseinheiten werden Metadaten praktisch verzichtbar. Die Inhalte sind dennoch (oder gerade deswegen) vollständig semantisch erfassbar und auswertbar.

So können sie auch weit über die Redaktion bzw. die Technische Dokumentation hinaus genutzt und verarbeitet werden. Die demonstrierten Nutzungsszenarien reichten von der Einbindung von Live-Daten des Produkts über automatisch generierte Listen der benötigten Werkzeuge und dynamische Wartungspläne, bis hin zur sprachgeführten Ausgabe.