Auf dem tecteam-Systemtag im Frühjahr wurden zwei Systeme im Zusammenspiel vorgestellt, die zwei wichtige Aufgabenbereiche der Technischen Kommunikation praktisch und nutzbringend lösen: Wiederverwendung von Inhalten und Sprachprüfung von Texten.

Claudius Jacoby, Geschäftsführer der Expert Communication Systems GmbH in Haar, stellte das benutzerfreundliche Redaktionssystem Smart Media Creator (SMC) vor. Der SMC ist webbasiert und läuft daher in jedem gewünschten Betriebssystem in einem Browser. Herr Jacoby betonte, dass alle Funktionen eines vollwertigen Redaktionssystems mit dabei sind: Module und Bücher kann man durch Drag and Drop in übersichtlichen Baumstrukturen hierarchisch ablegen. Im integrierten Editor kann man Text-Module und Abbildungen direkt im gewünschten Layout erstellen, anzeigen, zur Übersetzung exportieren und blockweise mit Metadaten auszeichnen, um Varianten für Publikationen zu filtern. Neben Ausgaben für PDF, HTML5, Word, Excel und PowerPoint beherrscht der SMC auch Typo 3 für Websites und Magento für Web-Shops. Die ebenfalls mögliche Ausgabe von InDesign-Dateien ermöglicht ein schnelles Republish in anspruchsvollen Layouts. Als Beispiel für die Integration einer Schnittstelle für kontrollierte Sprache und Terminologie-Prüfung wurden anlässlich des Systemtages die Komponenten des Congree Authoring Servers gewählt.

Diese präsentierte Alexander Becker, Head of Sales der Congree Language Technologies GmbH, Karlsbad. In einer anwenderorientierten Präsentation führte er die interessierten Teilnehmer von den ärgerlichen Problemen mit inkonsistenter Terminologie über praxisorientierte Beispiele zum semiotischen Dreieck bis hin zum Nutzen durch Term-Prüfung, Authoring Memory und regelbasierte Sprachprüfung. Die linguistisch programmierten Regeln der Sprachprüfung können kundenspezifisch angepasst werden und stellen sicher, dass Texte konsistent, verständlich und übersetzungsfreundlich werden. Herr Becker stellte besonders heraus, dass die Prüfungen morphologisch erfolgen, also auf Basis der kleinsten bedeutungstragenden Wortbestandteile. Es geht hier keinesfalls nur um eine wörterbuchbasierte Rechtschreibprüfung, wie man sie z. B. von Texteditoren kennt. Die Teilnehmer konnten Einblick in den Regelkatalog nehmen und die Komplexität und Sinnhaftigkeit der Regeln sofort nachvollziehen. Im Smart Media Creator konnten sie gleichzeitig verfolgen, wie die durch die Prüfung gefundenen „Auffälligkeiten“ und Inkonsistenzen hinsichtlich Rechtschreibung, Stil und Terminologie übersichtlich und farbig unterschieden angezeigt wurden.

Der Systemtag lieferte wieder einmal frisches und praktisches Anschauungsmaterial, wie verschiedene Systeme im Redaktionsalltag zusammenwirken und dabei die gleichen Ziele verfolgen: professionelle Kommunikation und Reduktion von Übersetzungskosten.