Hallo Studierende,

Informationsmaterial, Broschüren, Beratungsgespräche, Google-Suchergebnisse etc. dienen häufig als Entscheidungshilfe für oder gegen ein Studium oder als Vorbereitung auf die zu erwartenden Anforderungen. Ein Masterstudiengang ist nicht ohne gute Planung, Eigenmotivation und Disziplin zu schaffen. Hier erfahrt ihr, welche Anforderungen speziell im „Master of Science (M. Sc.) Technische Kommunikation“ auf Euch zukommen und wie aus der Sicht eines Studierenden diese zu schaffen sind.

Meine Name ist Florian Duschl, und ich habe am M.Sc.-Studiengang von April 2013 bis April 2015 teilgenommen und nun erfolgreich abgeschlossen. Herr Hulitschke (Euer Ansprechpartner für alle Fragen rund um den M.Sc.) hat mich gefragt, ob ich über den gesamten Studienverlauf berichten möchte. Natürlich mache ich das gerne; so könnt Ihr vielleicht besser planen, um Euer Studium pünktlich und erfolgreich zu Ende zu führen. Zwischendurch gebe ich Tipps mit, die sich zumindest bei mir bewährt haben. Ich gehe vor allem auf die Punkte ein, die bei mir unklar waren.

Persönliche Voraussetzungen und Lebenssituation

Ich war zu Studienanfang 26 Jahre alt. Nach wie vor arbeite ich 35 Stunden in Vollzeit als Technischer Redakteur in einem großen Konzern im Bereich Antriebstechnik. Natürlich sind 35 Stunden weniger als bei anderen, allerdings fahre ich täglich etwa 40 Minuten einfach zur Arbeit, was den Unterschied zu Arbeitsverträgen mit mehr Stunden teilweise relativiert (warum ich das schreibe, kommt noch). Dort erstelle ich vor allem Reparaturanleitungen und Betriebsanleitungen. Mir war also das Thema Technische Doku nicht neu, allerdings fehlte mir die wissenschaftliche Erfahrung. Ich habe keinen Bachelor, bin aber zumindest staatlich geprüfter Maschinenbautechniker.

Das Studium

Wie Ihr wisst, ist der gesamte Ablauf zeitlich klar geregelt, was die Sache etwas übersichtlicher macht. Ich persönlich habe immer versucht, den gegebenen Rahmen einzuhalten. An Werktagen waren 2 – 2,5 Stunden realistisch und am Wochenende 2 – 6,5 Stunden pro Tag. Das variiert aber je nach Vorerfahrung und wie „leicht“ man lernt. Wenn ich wusste, dass eine Dienstreise anstand oder ich anderweitig beschäftigt war, habe ich die Inhalte so weit wie möglich vorher bearbeitet … mir war die Gefahr einfach zu groß, dass sich etwas aufschiebt. Kurz vor den Klausuren sollte man mit etwas mehr Zeit rechnen, um die bereits abgeschlossenen Telekurse, Selbstlerneinheiten und Skripte der Vorlesungen zu wiederholen.

Zu den Klausuren kann ich nur den Tipp geben, die eigenen Informationen gut zu organisieren, um sie schnell finden zu können. Auf den Laptop sollte man sich nicht zu sehr verlassen. Zum einen benötigt man für das Suchen und Finden von Informationen Zeit, zum anderen kann er streiken. Das fängt an bei klassischen Systemabstürzen, Problemen mit Energieoptionen (Standby nach einigen Minuten Inaktivität im Akkubetrieb mit anschließendem Systemabsturz) oder dass er nicht startet (war tatsächlich bei einem Studienkollegen der Fall). Ansonsten waren die Klausuren ganz in Ordnung. Über Nachklausuren kann ich nichts sagen; ich würde sie aber schnell nachschreiben, bevor man alles komplett vergisst (und vergesst den Fall, dass man später im Studium dafür noch Zeit hat).

Die Projektarbeit

Ab jetzt wird es etwas schwieriger, weil Ihr von Euch aus dranbleiben müsst. Im Zeitplan sind (zu meiner Zeit) etwa ein halbes Jahr vor Abgabe der Projektarbeit Blöcke aufgetaucht mit der Bezeichnung „Projektarbeit – Inhalte bearbeiten“, eine super Gelegenheit, mal so richtig auszuspannen. Die Projektarbeit ist ja noch weit entfernt, und alles ist gut. Ich war während dieser Blöcke „Inhalte bearbeiten“ nicht komplett der „Urlauber“, kann aber auch nicht empfehlen, das so relaxt anzugehen. Am Ende ist bei mir alles zurückgekommen. Die „Vorlesungsfreie Zeit“ im Plan musste komplett dran glauben, und es war einfach nur noch knapp, die Projektarbeit pünktlich abzugeben.

Die Master-Thesis

Ende in Sicht! Sofern man ein Thema hat und einen Betreuer und eine Methode und und…. Und es gab auch hier wieder (lange vor Abgabetermin) die Blöcke wie z. B. „Literaturrecherche“ und „Forschungsmethodik“, die erstmal Freizeit ermöglicht haben. Wie auch bei der Projektarbeit macht sich aber dieser Schlendrian im letzten Semester bemerkbar, weil man noch schnell das Versäumte aufholen muss. Konkret hatte ich meinen Betreuer Anfang bis Mitte November kennengelernt und Mitte November aktiv mit der Master Thesis begonnen. Bis Mitte März zur Abgabe hatte ich also ziemlich genau vier Monate Zeit. Es ist knapp, aber es geht.

Aus gesundheitlichen Gründen war ich Anfang des Jahres mehrere Wochen zu Hause, was mir bezüglich der Master Thesis einen Vorteil verschaffte. Als ich wieder arbeitsfähig war, habe ich knapp drei Wochen Überstunden abgebaut, weil ich die Zeit gebraucht habe. Speziell gegen Ende werdet Ihr viel Zeit benötigen. Deshalb bin ich anfangs kurz auf meine Arbeitssituation eingegangen. Ich war viel zu Hause, habe aber für meine Master Thesis eine experimentelle Erhebung gemacht, was in meinem Fall sehr zeitaufwendig war. Ob eine Arbeit mit einer Befragung oder eine rein theoretische Arbeit weniger zeitintensiv ist, kann ich nicht sagen.

Allgemeine Tipps

  • Verschafft Euch Zeit.
    • Konkret in meinem Fall konnte ich mir Zeit verschaffen, indem ich ein Ehrenamt abgelegt habe. Außerdem haben meine Freunde und Familie Bescheid gewusst, damit sie besser verstehen konnten, warum ich öfter keine Zeit hatte.
  • Haltet Euch an den Plan und bleibt dran.
    • Das habe ich bereits ausführlich erklärt.
  • Haltet Kontakt zu den Mitstudierenden.
    • Heute gibt es diesbezüglich viele Möglichkeiten. Ich habe viel über Skype gemacht. Man macht sich beim Kommunizieren über das Studium etwas mehr bewusst, dass man mittendrin steckt und verliert nicht so leicht den Anschluss. Außerdem gerät man etwas in Zugzwang, wenn andere schon weiter sind oder mehr gemacht haben.
  • Überlegt Euch früh genug ein Thema für die Master Thesis.
    • Bei mir war das erste Thema ungeeignet. Das kostet alles Zeit. Wenn Ihr bereits im zweiten Semester eine Tendenz habt, was Ihr machen könntet, ist das ein riesen Vorteil. Sucht Euch außerdem ein Thema, mit dem Ihr persönlich etwas anfangen könnt. Ich wollte konkret etwas Praktisches; deshalb auch das Experiment. An dieser Stelle noch etwas Wichtiges: Bei einer reinen Theoriearbeit macht Ihr Theorie, aber sobald Ihr Ergebnisse auswerten müsst (z. B. nach einer Befragung), braucht Ihr Statistik. Wenn Ihr nie Statistik hattet, so wie ich, ist das sehr schwierig. Es ist möglich, aber auch ein zeitlicher Aufwand. Trotzdem würde ich heute wieder eine empirische Arbeit schreiben anstatt Theorie. Das muss aber jeder selbst entscheiden.

Was macht man, wenn man keine Lust hat? Das weiß ich auch nicht. Meine Einstellung war: Es macht sich sowieso nicht von selbst. Und bevor ich lange überlege, dass ich keine Lust habe, fang ich einfach mal an. Keiner von uns wird auf Anhieb die Aufgaben perfekt meistern. Also erst mal etwas nicht so perfekt machen anstatt zu spät oder eben gar nicht.

Ich hoffe, mein kleiner Bericht hilft Euch etwas weiter.

Viel Erfolg für Eure Zukunft!

Grüße

Florian Duschl

Weitere Informationen zum Studiengang finden Sie im Bereich Bildungsinstitut oder auf der Seite der Donau-Universität Krems.