Die Technische Kommunikation befindet sich im Umbruch. Das hat auch die Quanos Connect am 04. und 05. Juni in Nürnberg gezeigt, auf der die Rekordzahl von 800 Besuchern verzeichnet wurde.

Lösungen im Fokus

Die Quanos Solutions GmbH und ihre Partner – einer davon die tecteam GmbH – stellten Lösungen rund um das Redaktionssystem SCHEMA ST4, den Ersatzteilkatalog SIS.one und den InfoTwin zur Vernetzung und Bereitstellung von technischen Informationen vor. Kernthemen waren die digitale Transformation von After Sales und Service, die Verlagerung in die Cloud, KI und TIM.

Erste Schritte: Grundlagen schaffen

Viele Unternehmen setzen bisher noch kein Redaktionssystem oder kein Content Delivery Portal ein und befassen sich derzeit mit Auswahl, Einführung und Fragen wie: Welche Metadaten sind notwendig? Soll man für einen bestimmten Zweck besser Variablen oder Datenknoten verwenden? Und wie setzt man Beschriftungen im Callout Designer so ein, dass bei Fremdsprachen keine Probleme auftreten? Diese Unternehmen schaffen gerade für neue Möglichkeiten in der Zukunft die Grundlagen: modulare Informationen und Metadaten.

Fortgeschrittene: Nutzung und Optimierung

Andere Unternehmen haben die ersten Schritte bereits vor vielen Jahren vollzogen und beschäftigen sich inzwischen mit anspruchsvolleren Aufgaben. Dazu gehören beispielsweise die Nachklassifikation von Content für die Facettensuche in intelligenter Service-Dokumentation, die Nutzung von Vektordatenbanken für RAG (Retrieval Augmented Generation) oder Fragen zur weiteren Kostenreduktion und Qualitätsverbesserung. Diese Unternehmen profitieren also bereits von modularen Informationen und Metadaten.

KI-gestützte Werkzeuge bei Quanos

Die Quanos Solutions GmbH und ihre Partner unterstützen ihre Kunden mit vielfältigen KI-Tools.

  • Bereits seit längerem gibt es den „AI Translator“, der kostenlose Vorab-Übersetzungen von DeepL liefert. Bitte halten Sie ungeprüfte KI-Übersetzungen im System aber getrennt von geprüften und geben Sie die KI-Übersetzungen niemals an Endkunden!
  • Ebenfalls schon länger gibt es den „AI Jetpack“, der das KI-gestützte Klassifizieren von Content ermöglicht, eine Zusammenarbeit mit plusmeta. Auch hier braucht es zwingend den „human in the loop“.
  • Neu hinzugekommen ist der „AI Writer“, eine Chat-GPT-Integration. Damit lassen sich Texte zusammenfassen und umstrukturieren, beispielsweise Listen in Tabellen umwandeln oder umgekehrt. Außerdem können Sie formlose Sicherheitstexte in normkonforme ANSI-Warnhinweise umwandeln oder den Stil von Handlungsaufforderungen anpassen.
  • Ebenfalls neu ist die „Visual Search“, eine Zusammenarbeit mit den Unternehmen partium und nyris. Dabei handelt es sich um eine bildverarbeitende KI: Sie können ein Foto eines in ein Produkt eingebauten Bauteils senden, und die KI gibt Ihnen die passende Ersatzteilnummer aus. Quanos nennt das „Self Service Enablement“ und es dürfte manchem Servicetechniker die Ersatzteilsuche erheblich erleichtern.

TIM-Anwender vor der Entscheidung

Viele Nutzer des Redaktionssystems TIM der Fischer Information Technology GmbH, die inzwischen eine 100-prozentige Quanos-Tochter ist, waren erstmals auf der Quanos Connect, um sich über Umstiegsmöglichkeiten zu informieren. Allerdings zögern viele TIM-Anwender noch, gemeinsam mit Quanos ein konkretes Umstiegsszenario zu entwickeln. Klar ist jedoch, dass TIM nicht mehr lange gepflegt werden wird.

Fazit: Standortbestimmung gefragt

Die unterschiedlichen Ansprüche und Ziele der Unternehmen, die vielfältigen Möglichkeiten der KI-Unterstützung und die offenen Fragen der TIM-Anwender zeigen: Die Technische Kommunikation befindet sich im Umbruch.

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