Der Begriff „Skript“ wird vielen technischen Redakteuren im Bereich der Automatisierung von Prozessen in diversen Adobe-Produkten sowie für Webanwendungen über den Weg laufen (Microsoft verwendet für die Skriptsprache VBA den Begriff „Makro“, doch dazu später mehr).
Skripte sind nach Makros die nächste Stufe der Automatisierung von Prozessen. Beide benötigen in der Regel ein Hauptprogramm, das den Quellcode des Makros oder des Skripts interpretieren kann. Was grenzt Skripte aber von Makros ab?
Zunächst einmal führen Makros immer die gleiche Kette von Befehlen aus, ungeachtet, in welchem Kontext sie ausgeführt werden. Hat man mit einem Makrorekorder Änderungen der Spaltenbreiten einer Tabelle vorgenommen, wird das Makro immer versuchen, die Spaltenbreiten einer Tabelle zu ändern, ganz gleich, ob der Cursor in einer Tabelle steht oder nicht. Wird ein Makro im falschen Kontext ausgeführt, führt dies in der Regel zu ungewünschten Ergebnissen oder Fehlermeldungen.
Skripte dagegen können sehr genau abfragen, in welchem Kontext sie ausgeführt werden und entsprechend reagieren. So könnte ein entsprechendes Skript dem Benutzer zum Beispiel die Rückmeldung geben, dass sich der Cursor nicht in einer Tabelle befindet, die nächste Tabelle unterhalb der Cursorposition wählen oder sämtliche Tabellen des Dokuments umformatieren.
Während Makros von Benutzern ohne Programmierkenntnisse aufgezeichnet werden können, kommt der Ersteller eines Skripts nicht darum herum, sich mit der jeweiligen Skriptsprache auseinanderzusetzen.
Einige für technische Redakteure interessante Skriptsprachen sind:
- ElmScript/FrameScript: Skriptsprache für Framemaker von einem Drittanbieter, kostenpflichtig
- ExtendScript: mit JavaScript stark verwandte nativ unterstützte Skriptsprache für viele Adobe-Produkte, für Framemaker ab Version 10 verfügbar, kostenlos
- Visual Basic for Applications (VBA): nativ unterstützte Skriptsprache für Microsoft Office-Produkte, kostenlos
- JavaScript: meist clientseitig ausgeführte Skriptsprache für Web-Anwendungen, kostenlos
- PHP: serverseitig ausgeführte Skriptsprache für Web-Anwendungen, kostenlos
Bei den oben genannten Skriptsprachen startet man in der Regel „auf der grünen Wiese“ und muss das Skript von Anfang bis Ende selbst programmieren oder schon geschriebene Skripte abwandeln.
Eine Ausnahme bildet die Skriptsprache VBA, für die Microsoft in Office-Anwendungen den Begriff „Makro“ verwendet. Tatsächlich enthalten die Office-Produkte einen Makrorekorder, mit dem man schnell und einfach sich ständig wiederholende Abläufe aufzeichnen und automatisieren kann. Der Makrorekorder legt die aufgezeichneten Aktionen allerdings direkt in VBA-Code an, den man weiter bearbeiten kann. So kann man zum Beispiel zunächst ein Grundgerüst mit den gewünschten Aktionen aufzeichnen und später im Editor Bedingungen, Schleifen und Variablen einfügen.
Abseits der Hersteller-Foren von Adobe und Microsoft, mit den sehr spezifischen Hilfen für ExtendSkript und VBA, ist für Programmierer von Skripten vor allem die Webseite StackOverflow interessant, auf der Hilfen für viele Skript- und Programmiersprachen zu finden sind.
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